Zusammenhalt macht stark
Anfang des Jahres 2015 übernahm die Lauterbacher Burgbrauerei-Auerhahn Bräu Schlitz nach der zweiten Insolvenz innerhalb weniger Jahre die Verantwortung für die Alsfelder Biere. Hieraus entstand der Verbund dieser beiden benachbarten Regionalbrauereien:
Vogelsberger Landbrauereien GmbH
Zu diesem Brauereienverbund gehören zwei weitere regionale Brauereien, das Hochstiftliche Brauhaus Fulda und das Hochstiftliche Brauhaus in Bayern-Motten. Seit Generationen hat sich die Inhaberfamilie einer nachhaltigen und regional verwurzelten Brauertradition verschrieben, so dass jedem Bier sein heimatlicher Bezug und regionale Identität erhalten bleibt.
So ist es erklärtes Ziel dieser Brauereienfamilie, das jeweilige Bier der Heimat mit seinem Ursprung und dem jeweils besonderen Charakter zu erhalten und somit regionale Bierkultur zu pflegen. Wir sind uns sicher, dass die Zukunft der Alsfelder Biere in diesen familiären Strukturen gut aufgehoben ist. Denn regionaler Zusammenhalt macht stark!
Die Entstehung der Lauterbacher Burgbrauerei ist auf das Jahr 1527 zu datieren, was ihr den besonderen Titel der ältesten Privatbrauerei Hessens einträgt. Die Freiherren Riedesel, welche die Geschichte der Region lange Zeit geprägt haben, begannen damals, das Bierbrauen gewerblich zu betreiben. Durch diese enge geschichtliche Verknüpfung ist die Verbundenheit der Brauerei mit den Menschen der Vogelsberger Region sehr groß.
Sie ist eine der ältesten, noch produzierenden Privatbrauereien in Deutschland und wurde im Jahre 1997 (zusammen mit der seit 1968 zu ihr gehörenden Auerhahn-Bräu Schlitz) von dem „Hochstiftlichen Brauhaus Fulda“ übernommen.
Die Lauterbacher und Schlitzer Bierspezialitäten werden durch eine charmante Bierkönigin mit ihren zwei Prinzessinnen repräsentiert. Jedes Jahr wird die Bierkönigin von der Bevölkerung aufs Neue gewählt und im Rahmen des Lauterbacher Prämienmarktes gekrönt.
Zur Homepage der Lauterbacher Burgbrauerei
Die Auerhahn-Bräu Schlitz ist aus dem herrschaftlichen Brauwesen der Schlitzer Grafen hervorgegangen. Diese brauten bereits seit dem Jahr 1585 „Herrschaftsbier“. Im Jahre 1920 schloß der damalige Graf Wilhelm mit der Großenlüderer Brauerfamilie Otterbein einen Pachtvertrag ab und es entstand die „Gräflich Görtzische Brauerei – Gebrüder Otterbein“. Ihren Namen „Auerhahn–Bräu Schlitz GmbH“ erhielt sie 1950. Im Jahre 1967 kauften dann die „Sämtlichen Riedesel Freiherren zu Eisenbach“ die Geschäftsanteile der Auerhahn-Bräu und gliederten diese als selbstständige Tochter der Lauterbacher Burgbrauerei an.
Gemäß der Schlitzer Brautradition sind die Spezialitätenbiere der Auerhahn-Bräu ein Bekenntnis zu Bodenständigkeit und regionaler Identität. Besondere Beachtung verdient das „Urhahn Helles Alt“, ein Bier Kölscher Brauart, das in den 60er Jahren vom damaligen Braumeister Gustl Peetz aus Köln ins Schlitzerland gebracht wurde.
Das Hochstiftliche Brauhaus Fulda wurde im Jahre 1848 durch Bau eines Felsenkellers nebst Brauerei gegründet und kann stolz auf seine über 160 Jahre alte Geschichte zurückschauen. Es ist damit eines der ältesten Unternehmen Fuldas. Im Jahre 1987 übernahm die damalige „Hochstift Bräu“ die Will Bräu, nachdem der Inhaber der benachbarten Familienbrauerei unerwartet früh verstorben war. Sowohl die Zusammengehörigkeit dieser beiden Regionalbrauereien als auch die gemeinsamen hochstiftlichen Wurzeln waren 1994 der Anlass für die Umfirmierung in die heutigen Namen „Hochstiftliches Brauhaus in Bayern“ und „Hochstiftliches Brauhaus Fulda“. Dieser Zusammenschluß wurde 1997 um die Riedeselsche Burgbrauerei Lauterbach samt Auerhahn Bräu Schlitz erweitert, sodass eine kleine aber feine Brauereifamilie entstand, welche mit Stolz die Eigenständigkeit in einem leider inzwischen von Großkonzernen beherrschten Markt verteidigt.
Zur Homepage der Hochstift Fulda
Zu den großen Besitztümern der Fuldaer Fürstbischöfe zählte auch die „Hochstiftliche Fuldische Amtsbrauerei“ in Motten. Im Jahr 1791 kaufte Johann Georg Will die Brauerei aus dem Besitz des Fuldaer Hochstifts. Im Jahr 1987 wurde das heutige „Hochstiftliche Brauhaus in Bayern“ von dem „Hochstiftlichen Brauhaus Fulda“ übernommen – eine ideale Verbindung fuldisch-bayerischer Brautradition.
Das Hochstiftliche Brauhaus in Bayern, die ehemalige Privatbrauerei Will, ist im idyllisch gelegenen Döllau Tal beheimatet. Die großräumig angelegte und modern ausgestattete Brauerei braut schon seit mehr als 200 Jahren bayerische Biere der Spitzenqualität. Bereits mehrfach wurde der Brauerei von der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) der „Preis der Besten“ verliehen. Diese Auszeichnung erhält nur, wer mindestens fünf Jahre ununterbrochen jährlich beim großen DLG-Qualitätswettbewerb mehrere hohe DLG-Prämierungen erzielt. Der „Preis der Besten“ würdigt die Gesamtleistung des Betriebs: denn den Bieren des Hochstiftlichen Brauhauses Bayern wurde durch die Jury ein hervorragender Genußwert und somit höchste Qualität bescheinigt. Und dies nicht nur einmal, sondern in Folge! Die konsequente Qualitätsorientierung und deren glaubwürdige Dokumentation sind ein großer Teil des Gesamterfolgs! Dies erklärt auch, warum sich das „Original Bayerisch Weizen“ in der Region großer Beliebtheit erfreut. Bereits 1994 stellt man in Motten den Durstlöscher „Original Bayerisch Rhön Radler“ her, womit man eine der ersten Brauereien war, die das beliebte Mischgetränk „ready to drink“ in der Flasche anbot. Außerdem ist das Hochstiftliche Brauhaus in Bayern der größte Malzbierproduzent Bayerns: mit „Original Bayerisch Malz“ kommt geschmacklich so schnell kein anderes Produkt mit. Doch das Hauptprodukt ist nach wie vor das Pils: „Will Pils deLuxe“ und „Will Pilsener“.
Abb.: Braumeisterkollegen in Motten, Markus Nüchter und Christian Schrott